Aktfotografie: Die Kunst unzureichend bekleidete Menschen abzubilden

Aktfotografie: Die Kunst unzureichend bekleidete Menschen abzubilden

oder

Akt ist nackt mit Takt

Machen Sie wenigstens einmal in Ihrem Leben als Fotograf oder Fotografin Aktfotos!

Das ist durchaus ernst gemeint. Alle anderen Arten, Menschen zu fotografieren, werden durch ein paar sehr wichtige Erkenntnisse bei der Aktfotografie positiv beeinflusst. Im Normalfall werden Sie das erste Aktshooting in einer Gruppe machen – und hier kommt es auf den Kursleitenden an, wie viel Sie mitnehmen oder ob es nur ein netter Tag war. Aber glauben Sie mir – der Erkenntnisgewinn kann sehr groß sein!

Aktfotografie gilt als die Königsdisziplin in der Fotografie. Das hat verschiedene Gründe: Einerseits haben viele Menschen Probleme mit Nacktheit bzw. mit ihrem Körper. Auch ist die Zusammenarbeit zwischen Modell und Fotograf bei Aktfotografie eine andere als bei einem kurzen „Passbildfoto“. Andererseits verwechseln einige Menschen Aktfotografie mit Schmuddelheftchen und dem typischen 08/15-Klischeebild der üblichen Kalender. Nein – Akt ist nackt mit Takt. Es geht um Ästhetik und Wahrnehmung des Körpers. Hierbei ist es egal, welches Geschlecht das Modell hat. Üblicherweise werden Sie eher ein weibliches Modell finden, das für einen Akt posiert. Hier im Fotokurs werden nur ein paar wenige ausgewählte Bilder zum Thema gezeigt aus dem Grund, dass ich hier nicht das Spannertum irgendwelcher Menschen befriedigen möchte, sondern für Fotografen (und die Fotografinnen sind da genauso immer gemeint, wenn ich Fotografen schreibe) Tipps und Hinweise zum Thema Aktfotografie bringen möchte.

Ich erlebe oft bei Kursen mit Studenten, dass diese sehr behutsam mit diesem Thema umgehen – besonders Menschen, die aus dem Süden Deutschlands stammen. Hier spielt Erziehung eine große Rolle. Interessant ist, dass Menschen aus dem Nord-Osten ein viel entspannteres Verhältnis zum Thema Nacktheit im Allgemeinen und Aktfotografie im Besonderen haben. Eine gute Freundin aus den neuen Bundesgebieten formulierte es einmal sehr treffend: „Die Badeanzüge, die es früher gab, wollte man nicht anziehen – also einfach FKK.“

Der Fotograf Klaus Ender hat nicht zu Unrecht der künstlerischen Aktfotografie das Attribut „Akt mit Takt“ gegeben. Einen Eindruck seines langen Wirkens und seiner Bildsprache kann man sich über seine Website http://www.klaus-ender.com und durch seine zahlreichen Publikationen, Bücher und Bildbände verschaffen.

Was ist eine Aktaufnahme?

Im Mittelpunkt der Aktfotografie sollten die ästhetischen und künstlerischen Aspekte des menschlichen Körpers stehen. Aktfotografie unterscheidet nach Grad der Nacktheit in verdeckter Akt, Teilakt (Halbakt) und kompletter Akt (Vollakt). Die Unterteilung kann in Genres wie z.B. natürlicher Akt, klassischer Akt, Boudoir-Fotografie erfolgen.

Vor dem Shooting sollten die Art und Umfang der Aktaufnahmen klar vereinbart werden.

Wie läuft ein Aktshooting ab?
  1. Im Vorfeld werden die Rahmendaten festgelegt, wie welche Bereiche der Aktfotografie und ob verdeckter Akt, Teilakt oder Vollakt. Dieses Klären kann auch mit dem Fotograf/Fotografin vor Ort geschehen. Dadurch lässt sich auch schnell erkennen, ob die Chemie zwischen den Beteiligten stimmt.
  2. Am Tag des Shootings sollte das Model nur lockere Kleidung tragen, um Abdrücke auf der Haut zu vermeiden.
  3. Besichtigung des Studios, falls das nicht bereits im Vorabgespräch gemacht wurde.
  4. Das Shooting wird normalerweise mit einer Besprechung starten, damit alle Wünsche und Vorstellungen klar sind und es keine Enttäuschung gibt.
  5. Je nach vereinbarten Shooting kann das Make-up entsprechend schon im Vorfeld oder im Studio gemacht wurden.
  6. Je nach Zeitdauer kann eine Pause zwischendurch sinnvoll sein. Wichtig ist das Feedback zwischen Fotograf und Modell.
  7. Das Modell sollte davon ausgehen, dass es niemals vom Fotograf/Fotografin angefasst wird. Alles andere entspricht weder der Norm noch ist es hilfreich für ein erfolgreiches Aktshooting.
  8. Nach dem Shooting ist der Fotograf noch nicht fertig. Es beginnt die Bildbearbeitung wie beispielsweise den Ausschnitt festlegen.
  9. Die fertigen Fotos bekommt das Model auf dem abgesprochenen Weg.

Beim Thema locker bleiben und mit Körperspannung arbeiten

Also einfach mal bei dem Thema locker bleiben – allerdings nicht als Aktmodell! Das besondere beim Akt ist, dass man den Körper und die Muskelanspannung sehen kann. Und das ist der große Erkenntnisgewinn, den man mitnehmen kann. Selbst bei einem Porträt ist Körperspannung sehr wichtig. Ein von mir geschätzter Kursleiter hat bei einem Aktworkshop sehr schön die Beweisführung angetreten. Er hat dem Kurs den Luxus gegönnt, zwei Aktmodelle zu buchen. Das erste am Morgen war unerfahren (wie auch die meisten Kursteilnehmer). Das Aktmodell vom Mittag war ein (ich möchte schon schreiben) alter Hase, allerdings bezogen auf die Erfahrung in dem Bereich. Sie hatte dasselbe Alter wie das erste Modell. Die Unterschiede zwischen beiden sah man deutlich auf den Fotos bei der Auswertungsrunde. Das erste Modell hätte gerne viele Anweisungen von den Fotografen entgegen genommen (und hat sie nur sehr unzureichend bekommen). Also passierte das, was vollkommen normal ist. Körperspannung ist anstrengend und viele vermeiden Anstrengung, vor allem wenn man gar nicht gesagt bekommt, dass man bzw. in dem Fall frau jetzt Körperspannung aufbauen muss und auch noch halten sollte. Das zweite Modell wusste das und hat einfach posiert. Ein Thema im Fotokurs waren Körperlandschaften. Bei dem unerfahrenen Modell sahen viele der Fotos aus als hätte man (verzeihen Sie mir den Begriff) einen Leichnam fotografiert. Durch Körperspannung wird ein Bild viel lebendiger und kraftvoller.

Und hier liegt die Kunst: Der Körper steht unter Spannung aber das Gesicht und die Mimik sind entspannt und strahlen – im Gegensatz zu den teilweise verbissenen Gesichtern in Fitnessstudios, in denen sich alle das Äußerste abverlangen. Das mag für ein Fitnessstudio in Ordnung sein – aber bei Aktfotos möchte man normalerweise keinen verkrampften und verbissenen Gesichtsausdruck.

Körperlandschaften in  der Aktfotografie: scultura gamba

Körperlandschaften in der Aktfotografie: scultura gamba

Kamera:
Canon EOS 5D Mark II
Blende:
f/9
Belichtung:
1/125 Sek.
Brennweite:
100 mm
ISO:
100

Körperlandschaften sind ein guter Einstieg, da hier nur Bereiche des Körpers quasi als Landschaft genutzt werden. Aktfotos aus der Richtung Körperlandschaften sind auch für Modells gut, die zum ersten Mal Aktfotos machen. Hier wird meistens im Liegen gearbeitet. Das Modell darf sich hier nicht verführen lassen und entspannt abhängen und sich innerlich freuen, fast im Schlaf Geld zu verdienen. Auch hier ist Körperspannung gefragt und öfter auch sehr unbequeme Drehungen und das Verharren in dieser Position, bis das gewünschte Foto gemacht ist.

Lernerfolg bei der Aktfotografie: Klappe halten und freundlich schauen

Sind Sie in einem Fotolehrgang mit vielen Anfängern, trennt sich dort schnell die Spreu vom Weizen. Einige der Fotografen kämpfen mit der Technik, die leider noch nicht beherrscht wird. Und jetzt passiert ein Phänomen – das man auf Schwäbisch so schön mit „bruddeln“ umschreibt. Die technikkämpfenden Fotografen machen ein Foto und kontrollieren sofort auf dem Display der Digitalkamera das Ergebnis. Das entspricht so gar nicht dem Foto, das sie im Kopf hatten und irgendwie kommt dann als Äußerung „nicht gut“, „gefällt mir gar nicht“ oder irgendwas in der Richtung. Das muss nicht einmal verbal formuliert sein. Schauen Sie in die Gesichter dieser Fotografen und die Gesichter sagen genau das lautstark ohne ein Wort. Gemeint ist natürlich folgendes: „Die Technik will aber so gar nicht wie ich.“ Oder nach dem zehnten Foto: „Die S***ßtechnik tut nicht, verd***t, hätte ich doch mal die Anleitung gelesen.“ Das Aktmodell sieht das Gesicht des Fotografen (meistens ist ja die Anweisung, in die Kamera zu sehen, sprich: in Richtung des Fotografen) und bezieht alles prompt auf sich nach dem Motto: „Ich sehe nicht gut aus“, „Das passt hier alles nicht“, „Mein Freund hatte doch recht, ich habe 300 Gramm zu viel zugenommen“ oder etwas anderes Negatives. Das kann sich dann flott hochschaukeln, und genau so negativ werden die fertigen Fotos dann aussehen, auch wenn der Fotograf die Technik nach den ersten 20 Fotos doch noch in den Griff bekommt.

ALSO: wenn es mit der Technik nicht klappt bzw. das Ergebnis nicht so ist, wie man es sich vorstellt, „Klappe halten und freundlich schauen“. Alles andere beeinflusst das Ergebnis negativ. Und je unsicherer der Fotograf und das Modell sind, desto schneller kann so was gehen. Daher ist es eine gute Idee, wenn man als Einsteiger in der Aktfotografie ein erfahrenes Modell hat, das Einsteiger gewohnt ist.

Lernerfolg bei Workshops: Nur der Fotograf kann sehen, ob das Modell im richtigen Licht steht - also reden und freundlich schauen!

Oft werden Sie bei den Teilnehmern feststellen, dass es sehr viele Fotografen und nur wenige Fotografinnen sind, die sich für das Thema Aktfotografie zu interessieren scheinen. Bemerkenswert ist, dass viele Männer beim Anblick eines nackten weiblichen Körpers vollkommen vergessen, dass sie reden können. Klar sollte man während eines Shootings nicht permanent das Modell vollquasseln – zumal man den Auslöser so ruhig wie möglich drücken sollte, um das Foto nicht zu verwackeln. Aber so zwischendrin wäre es für das Modell schön zu erfahren, ob es richtig im Licht steht. Und hier kommen wir zum eigentlichen Punkt. Aktfotografie macht man gerne im Studio, was für den Einsteiger deutlich einfacher ist, da man unabhängig von Wind und Wetter, Licht und Witterung ist und in einem warmen geschlossenen Raum ohne diskutierende Spaziergänger. Man hat im Studio Licht, das ausgerichtet wird, und nur der Fotograf sieht, ob das Licht wie gewünscht fällt. Mit Licht zu modellieren ist wichtig. So wollen wir meist keine Vollausleuchtung: Wir machen keine Fotos von einem nackten menschlichen Körper für ein medizinisches Lehrbuch, wo es wichtig ist, jede einzelne Unebenheit abzubilden. Mit dem Licht können wir Schönes betonen und Unvorteilhaftes bzw. Ungewünschtes im Schatten verschwinden lassen. Allerdings sieht nur der Fotograf den Gesamteindruck der Ausleuchtung und muss dann dem Modell die entsprechenden Anweisungen geben. Oft reicht eine kleine Drehung und dann passt die Ausleuchtung. Das ist schon mal der technische Grund, warum man reden sollte.

Zum Merken: Der Fotografierte sieht sich nicht. Also muss der Fotograf die Anweisungen geben, damit das Modell im bestmöglichen Licht steht - und damit man die bestmöglichen Fotos bekommt.

Und noch ein Wort zu den Anweisungen: Sie sind nicht in der Kaserne – Anweisungen im Befehlston sind nicht hilfreich. Das ist auch nicht wirklich das, was man unter positiver Anrede versteht. Also auch hier freundlich bleiben. Und ein „bitte“ hat noch niemandem geschadet. Man kann auch Wünsche als Anregungen formulieren, was dem Modell zusätzlich schmeichelt: „Ich glaube, deine Schultern kommen besonders gut auf dem Foto zur Geltung, wenn du die zu mir gerichtete Schulter noch ein Stück anhebst“.

Positiv denken und loben

Der zweite und noch viel wichtigere Grund für das Reden ist, dass wir zusammen mit einem Menschen arbeiten – in dem Fall einem gerade nackten Menschen. Und einige Menschen sind nackt sensibler und eine lockere und angenehme Atmosphäre hilft sehr für gute Fotos. Das Reden sollte schon vor dem Shooting anfangen (auch wenn man diese Zeit bezahlt, und man dadurch weniger Zeit für das Shooting hat). Die Qualität der Bilder rechtfertigt es immer und man erfährt, was das Modell von dem Shooting erwartet.

Während des Shootings sollte man loben und nur über Positives reden. Das darf auch mit Humor sein. Wenn Modell und Fotograf beim Shooting lachen können, kommen Fotos mit einer ganz anderen Qualität zustande.

Es liest sich merkwürdig und ist vielleicht nicht wirklich gewohnt für den Fotografen: Loben - damit ist nicht irgendwas Plumpes gemeint wie „Sie haben aber einen tollen Busen“. Es geht nicht darum, sondern um ästhetische Bilder. Sprich um die Wirkung des Menschen. Schauen Sie sich den Kursleiter an, der hoffentlich den Anfang beim Fotografieren macht. Er wird loben (hoffentlich). Dabei kann alles, was positiv ist und zum Fotografieren gerade passt, gesagt werden:

Beim Reden kann auch ruhig erklärt werden, was man gerade so vor hat bei dem Foto. Modells sind nicht blöd – eine Erfahrung für den Fotografen kann durchaus sein, dass das Modell dann Vorschläge macht, wie man die Idee noch besser umsetzen könnte. So wird aus dem Shooting noch deutlicher eine Zusammenarbeit.

Spannung: Körperspannung ist das A und O

Auch wenn ich es bereits am Anfang sagte – der riesige Vorteil der Aktfotografie ist, dass wir den Körper und seine Muskeln sehen. Die Körperspannung bringt auch unterschiedlichste Effekte ins Bild. Falls das Modell es nicht automatisch macht, einfach mal auf die Zehenspitzen stehen lassen. Dabei spannen sich nicht nur die Beine an, sondern der ganze Körper, da viele Muskeln von den Füßen bis hoch zum Kopf zum Einsatz kommen.

Im Gegensatz zum Porträt verdecken keine Kleidungsstücke die Muskeln und es zeigt sich deutlich, warum ein Foto mit Körperspannung viel besser aussieht.

Klar ist man als Fotograf am Anfang überfordert, aber je mehr man sich auf das Fotografieren im Bereich Akt einlässt, desto deutlicher wird man die Körperspannung sehen und die positiven Auswirkungen auf das Endergebnis, also das Foto.

Licht verstehen durch Aktfotografie

Über Licht modellieren: Machen wir im Fotostudio Aktfotografie, haben wir auch den kompletten Lichtaufbau im Griff (am Anfang vielleicht noch nicht 100-prozentig). Jetzt können wir mithilfe des Lichts Bereiche betonen und andere im Schatten verschwinden lassen. Oft will man das beim Schambereich. Immer daran denken – wir wollen ästhetische Fotos machen und keine Pornofotos.

harmonischer Akt

Harmonischer Akt

Kamera:
Canon EOS 5D Mark II
Blende:
f/11
Belichtung:
1/200 Sek.
Brennweite:
100 mm
ISO:
200

Durch unterschiedliches Licht können sehr schöne Fotos entstehen. Es kann hartes Licht für ein markantes Modell (z.B. ein sehr sportliches Model) eingesetzt werden oder sehr weiches Licht in Richtung Beauty-Shooting (was gerne in der Modefotografie verwendet wird). Dadurch, dass keine Stoffe das Licht „ausbremsen“ und unter Umständen umformen, hat man auch hier viel mehr Lernmöglichkeiten.

Modelle verstehen

Egal wie gut man aussieht, es gibt immer irgendwas, das einen am eigenen Körper stört. Niemand ist perfekt. Und deshalb ist auch das Loben aus dem vorherigen Kapitel wichtig. Einige Menschen sind schon aus diesem Grund süchtig nach Fotoshootings geworden.

Zum Verstehen des Modells gehört auch, zu erfahren, was das Modell vom Shooting erwartet. Welche Bereiche findet es an sich selbst besonders schön und möchte sie betont haben?

Tipps zum Aktshooting

Es gibt immer die Möglichkeit, aus eigenen Fehlern zu lernen. Einfacher ist es, aus den Fehlern anderer zu lernen. Oder positiv formuliert – von den Erfahrungen anderer zu profitieren, um mehr Spaß im Leben zu haben.

Kleine Brüste optisch vergrößern:

Findet das Modell seine Brüste zu klein, empfiehlt es sich Seitenaufnahmen zu vermeiden. Durch Seitenaufnahmen wird eine flache oder kleine Brust noch betont. Stellt man allerdings das Hauptlicht steiler ein, erhält man dadurch einen starken Schlagschatten unter der Rundung der Brüste, was optisch mehr Volumen vortäuscht.

Liegende Posen und Brust

Je nach Aufbau des Gewebes können durch eine liegende Pose schnell Rundungen verschwinden, die man gerne auf dem Foto hätte. Je nach Modell ist eine liegende Pose eine gute oder eher eine schlechte Idee. Augen auf!

Brüste optisch straffen

Möchte man die Brüste straffen, dann die Arme anheben lassen. Das kann bis zur Streckung über den Kopf gehen. Bei einem Foto von der Seite sollten sich die Busenrundungen nicht bzw. nur leicht überschneiden.

Unterschiedliche Größe der rechten und linken Brust

Es ist vollkommen normal, dass Brüste unterschiedlich groß sind. Die größere Seite ist oft davon abhängig, ob das Modell eine Rechts- oder Linkshänderin ist. Soll hier gezielt kaschiert werden, das Modell nicht frontal, sondern mit der kleineren Brust zur Kamera gedreht, fotografieren. Dadurch ändert sich der Eindruck deutlich.

Wichtig für das Modell

Besonders wenn man bisher noch keine professionellen Aktfotos von sich hat machen lassen, gibt es einiges zu beachten und zu wissen:

Anfassen ist ein „No-Go“

Was sich eigentlich selbstverständlich anhört, muss für alle Seiten klar sein. Anfassen ist ein absolutes „No-Go“. Dadurch kann ein Shooting sofort platzen und die Stimmung unter den Nullpunkt sinken (was dann deutlich auf den Fotos zu sehen ist). Die Posen können mündlich oder über Distanz zeigend angeleitet werden.

Kleidung und Druckstellen

Kleidung (insbesondere eng anliegende Kleidung) verursacht Druckstellen, die je nach Typ lange benötigen, bis sie nicht mehr sichtbar sind. Hier kann der Fotograf natürlich Photoshop ausreizen oder das Modell einfach in bequemer Kleidung zum Shooting kommen.

Reihenfolge: erst Akt, dann Dessous

Im Profibereich ist der vorherige Punkt der Grund für die Reihenfolge. Erst Akt, dann Dessous (wenn beides fotografiert werden soll). Man möchte keine Druckstellen auf der Haut (die natürlich auch durch enge Dessous entstehen können). Hier kommen wir zu einem Punkt, den besonders Einsteiger in der Aktfotografie (auf beiden Seiten – egal ob Fotograf oder Fotomodel) gerne in der Reihenfolge Dessous und dann Akt hätten. Daher besser den für das Gefühl besseren Weg wählen und dann zwischen dem Wechsel von Dessous auf Akt einfach eine Pause machen, damit die Druckstellen wieder verschwinden können. Wichtig ist, dass sich alle Beteiligten bei dem Shooting wohlfühlen und es Spaß macht. Dadurch können gute Fotos entstehen.

Enttäuschungen und Missverständnisse vermeiden

Sehr wichtig ist im Vorfeld der Austausch zwischen Fotograf und Fotomodell. Wenn hier grundlegend andere Erwartungen vorliegen und diese erst während des Shootings auftauchen, ist das nicht hilfreich. Daher immer im Vorfeld klären, was man gerne hätte, was an Fotos in Ordnung ist und wo die Grenzen liegen.

Oft sind Worte nicht eindeutig. Daher genau abklären, um Enttäuschung auf beiden Seiten zu vermeiden und damit beide Spaß am Shooting und den Ergebnissen haben.

So – jetzt wünsche ich viel Freude beim Akt-Shooting und viele schöne und ästhetische Fotos. Und um diesen Text mit Picasso abzurunden: Picasso wurde nach dem Unterschied zwischen Kunst und Erotik gefragt. Seine prompte Antwort: „Es handelt sich um ein und dasselbe, denn Kunst ist immer erotisch.“

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